Charlotte Brandi
Charlotte Brandi zieht alle Register des Art-Pop. In der hiesigen Musiklandschaft gibt es keine*n, der*die es mit ihrer Vielseitigkeit und ungebremsten Neugier aufnehmen kann. Auf dem aktuellen Album »An den Alptraum« – ihre erste deutschsprachige LP und ein rein unter FLINTA-Beteiligung produziertes Werk – erreicht ihre beeindruckende Stimme neue Freiheit und Facettenreichtum. Sie flattert, kratzt, stürzt ab, berappelt sich, brilliert ganz oben oder kommt, wie das tiefe Seufzen am Anfang ihres Songs »Frau«, von einem Ort ganz dunkel, ganz unten. Ihr Sound ist zeitlos, aber nie glatt oder sich dem Zeitgeist anbiedernd. Ihre Texte spiegeln aktuell geführte Diskurse wider, ohne sich mit universellen Antworten zu brüsten. »Ich möchte uns diese Themen zumuten«, sagt Charlotte Brandi, die früher beim Dreampop-Duo Me And My Drummer spielte, und entlässt die Hörer*innen in eine einzigartige Klangwelt, in der Harmonie und Disharmonie, Anklage und versöhnliches Anschmiegen oft nur wenige Takte entfernt liegen. Das ist vielleicht die größte Stärke Brandis: die Gleichzeitigkeit aller Dinge zu eigenen, eingängigen Songs zu bündeln.